Jubiläum

Schiedsrichtervereinigung Gießen feiert im Albacher Bürgerhaus ihr 90-jähriges Bestehen

Um "die schönste Nebensache der Welt" ging es laut Kreisschiedsrichterobmann Hans Peter Schön am Festabend zum 90-jährigen Bestehen der Schiedsrichtervereinigung Gießen. Zahlreiche Gäste und Ehrengäste hatten sich zu diesem Anlass im Albacher Bürgerhaus eingefunden.Einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft warf Schön, als er meinte, dass die Gießener Schiedsrichter nicht nur in den vergangenen 90 Jahren von entscheidender Bedeutung waren, sondern auch in den nächsten 90 Jahren die bei jedem Spiel benötigten Regelkundigen bleiben werden. Bürgermeister Matthias Klose freute sich vor allem darüber, dass die Fernwalder Schön und Andreas Reuter (Vorsitzender des Förderkreises) an der Spitze der Vereinigung stehen.  Von Moderator Steffen Failing als "positiv Fußballverrückter" angekündigt, betonte Kreisfußballwart Henry Mohr neben der Unverzichtbarkeit der Schiedsrichter auch, dass es oft leichter sei, Schiedsrichter zu werden als zu sein. Bundesligaschiedsrichter Lutz Wagner formulierte anschließend die Arbeitsbedingungen hingegen folgendermaßen: "Wenn der Gegenwind von außen am größten ist, stärkt das den Zusammenhalt der Gruppe". Dennoch sei der Grad zwischen Selbstvertrauen und Überheblichkeit im Schiedsrichterwesen schmal, hinter der vermeintlichen Arroganz verberge sich häufig schlicht Unsicherheit. Innenminister Volker Bouffier, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, wollte mit seinem Grußwort eine Brücke zwischen Schiedsrichtertätigkeit und Gesellschaft schlagen. Auch in einer Gesellschaft seien die Einhaltung verbindlicher Regeln und die Sanktionierung von Verstößen notwendig. Die Fähigkeiten von Schiedsrichtern wie Neigung, Charakter und fachliche Kompetenz gelten ebenso für die Gesellschaft insgesamt. Zudem handle es sich bei den Schiedsrichtern um Respektspersonen, deren Vorbild gerade auf junge Leute häufig stilprägend wirke. Über Freud und Leid des Schiedsrichterdaseins diskutierten Achim Mohr (Trainer SG Birklar), Dieter Langsdorf und Lutz Wagner (Schiedsrichter) unter der Leitung von Henry Mohr in vergnüglicher Talkrunde. Die besprochenen Themen reichten dabei vom einzuplanenden Zeitaufwand über die schiedsrichterlichen, spielerischen und privaten Nachwuchsaussichten bis hin zum Starcharakter einiger Kollegen. Vor allem Wagner plauderte über seine Arbeit in der Bundesliga. Ein fehlerfreies Spiel existiert nach seiner Meinung allerdings weder dort, noch in der Kreisliga: "Nicht die Anzahl der Fehler, sondern deren Wirkung ist entscheidend". Für die gelungene Zerstreuung der Gäste sorgte die Garde der SKG Rodheim. Zahlreiche Mitglieder wurden im Rahmen des Festabends für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Zehn Jahre sind dabei: Mike Adams, Erich Brasser, Markus Eder, Sebastian Fink, Roland Kühn, Maximo Lorenzo, Michael Mühlnickel, Bernd Steiß, Ümit Yildirim; 15 Jahre: Peter Falk, Dieter Langsdorf, Jochen Seyfahrt, Bernd Schneidmüller; 20 Jahre: Dorde Beretic, Rainer Blach, Otto Fischer, Karl-Heinz Leun, Markus Stengel, Dirk Zecher; 25 Jahre: Egon Becker, Günter Grünewald und Erhard Schön; 35 Jahre: Herbert Niebergall und Rudolf Steiner; 40 Jahre: Ulrich Girnus und Manfred Happel; 45 Jahre: Wilfried Ockel. Gustav Luobal wurde für 60 Jahre Schiedsrichtertätigkeit geehrt.

Quelle: www.giessener-anzeiger.de

Fotos von der 90 jährigen Jubiläumsfeier vom 26.09.2009