
„ÖMI“ Dieter Langsdorf (Wiederwahl) mit Patrick Haustein und Andreas Reuter
KLEINLINDEN (tig). Die Neuwahlen des Vorstands standen am 22. Februar im Mittelpunkt des Kreisschiedsrichtertages im Kleinlindener Bürgerhaus. Darüberhinaus waren Schiedsrichter-Ehrungen, die Bilanz der letzten Amtsperiode und die vom Kreisschiedsrichterausschuss angeregten Regeländerungen im Schiedsrichterwesen Teil des Programms.
Der bis zum Freitag amtierende Kreisschiedsrichterobmann Hans-Peter Schön eröffnete den Abend und begrüßte u.a. Kreisfußballwart Henry Mohr und Verbandsschiedsrichterobmann Gerd Schugard. Schugard ergriff im Anschluss das Wort und dankte dem gesamten Gießener Kreisschiedsrichterausschuss für sein „mit großer Ruhe und großem Sachverstand“ ausgeübtes Engagement in den letzten Jahren „Wir brauchen jeden von euch und sind für jeden dankbar. Wir wissen auch von den Widrigkeiten, die das Schiedsrichterleben bietet. Aber lasst euch davon nicht entmutigen und macht weiter“, appellierte Schugard an die 102 Schiedsrichter.
Im Folgenden stand die Ehrung der Schiedsrichter an. Unter anderem wurden Edgar Koch, Hans-Herbert Gieczek und Leopold Abram für 40 und Horst Niebergall für 60 Jahre als Schiedsrichter unter großem Applaus mit einem Präsentkorb geehrt. „Der Dank geht auch an die Ehefrauen, die diese Tätigkeit akzeptieren und an vielen Wochenenden im Jahr auf ihre Männer verzichtet und zu Hause gewartet haben“, vergaß Schön auch die „besseren Hälfte“ nicht. Für die wieder ins leben gerufene DFB-Aktion „Danke Schiri“ wurden Marie Baumann und Martin Diehl für ihre „vorbildlichen ehrenamtlichen Leistungen“ im Schiedsrichterwesen ausgezeichnet.
Bevor es zum Kern des Abends, der Wahl des neuen Ausschuss-Vorstandes ging, bilanzierte Schön die letzte Amtsperiode von 2012 bis 2016. Positiv hob er die rückläufigen Strafen der Vereine beim Schiedsrichter-Soll hervor. Waren es vor vier Jahren noch rund 10 000 Euro Geldstrafe und 29 Punkte Abzug, halbierten sich die Strafen auf mittlerweile rund 5000 und der Abzug ging um neun Punkte zurück. „An diesem Trend müssen wir weiterarbeiten“, hielt Schön erfreut fest.
Weniger erfreulich sei dagegen die immer geringere Teilnahme an den jährlichen Kreisleistungsprüfungen und die sinkende Anzahl an Schiedsrichtern im Sportkreis Gießen. Waren es 2008 noch 245 aktive Unparteiische, sind es derzeit noch 196. Immerhin wurden in den vergangenen drei Jahren 65 neue Schiedsrichter in vier Neulingsschulungen ausgebildet, dazu 70 Unparteiische im Bereich Futsal umgeschult oder ausgebildet.
Schön ging noch auf angeregte Regeländerungen in den Bereichen der Spiel-, Schiedsrichter- und Jugendordnung ein. So wurde der Wegfall der Gesichtskontrolle, die Spesenerhöhung für Schiedsrichter in den unteren Ligen um jeweils 2 Euro und die Einführung von Signalkarten auch bei den D-Junioren angeregt. Ob es dazu kommt, wird im März beim Kreisfußballtag zur Diskussion gestellt und entschieden. Besonders die Einführung der Karten bei den D-Junioren stieß besonders bei Kreisjugendwart Jürgen Jung auf Kritik. „Das könnte zu vermehrten Platzverweisen führen. Ich halte daher die Zeitstrafe als einziges Bestrafungsmittel weiterhin für angebracht.“
Anschließend dankte Schön noch einmal ausdrücklich den Vereinen „für die Bereitstellung der Räumlichkeiten bei Tagungen und Schulungen“ und leitete zur Vorstandswahl über, die Kreisfußballwart Henry Mohr leitete.
„Es ist an der Zeit einen Schnitt zu machen und die Verantwortung an neue Kollegen und damit eine neue Generation weiter zu geben“, betonte Schön und stellte damit seinen Posten nach acht Jahren im Amt zur Verfügung. Auch sein Stellvertreter Harald Sandleben und Kreislehrwart Martin Reitz (O-Ton Mohr: „Eine Legende geht, ich hoffe ihr könnt eine Neue aufbauen.“) kandidierten nach 16 beziehungsweise 20 Jahren im Amt nicht für eine neue Wahlperiode. Sie wurden unter Standing Ovations emotional verabschiedet.
Mit Andreas Reuter als KSO, Johannes Baumann als dessen Stellvertreter,der beruflich verhindert war, aber schriftlich seine Kandidatur eingereicht hatte, wurde der Staffelstab an eine neue Generation weitergegeben. Patrick Haustein wurde als Kreislehrwart der Versammlung vorgeschlagen und alle drei wurden einstimmig ins neue Amt gewählt. Zudem wurde Dieter Langsdorf als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit einstimmig bestätigt. Damit sieht sich der Kreisschiedsrichterausschuss verjüngt und bereit für zukünftige Aufgaben.